Warum die Kastration bei Katzen so wichtig ist



In einigen Städten und Gemeinden gibt es eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen. Jeder Katzenhalter der seine Katze ins Freie läßt muss sein Tier kastrieren lassen. Kontrolliert wird dies durch das zuständige Ordnungsamt und die Tierschutzvereine. Damit soll die unkontrollierte Vermehrung freilaufender Katzen eingedämmt werden.

 

Denn die alljährlichen Kastrationsaktionen freilaufender herrenloser Katzen stellen alle Tierschutzvereine vor ein großes finanzielles Problem da es dafür keinerlei finanzielle Unterstützung von den Kommunen gibt. Die Kosten muss meistens der Tierschutzverein tragen weil sich niemand dafür zuständig fühlt.

 

Wenn jeder Bürger nur einmal im Jahr die Kastration einer Katze tragen würde, könnten wir die unkontrollierte Katzenvermehrung um ein Vielfaches verringern. Denn wenn eine Katze bis zu dreimal im Jahr rollig wird und dann jedesmal im Schnitt 4 Jungtiere wirft kann sich jeder ausmalen welche Ausmaße das nach einigen Jahren annimmt. Eine Katze wird ca. mit 6 Monaten geschlechtsreif.

 

Deshalb appelieren wir an alle Tierfreunde uns finanziell bei diesen Kastrationsaktionen zu unterstützen damit wir nicht eines Tages unser Tierheim schließen müssen weil unser ganzes Geld für Katzenkastrationen verbraucht wurde. Was sollte dann aus den vielen armen Tieren werden wenn es kein Tierheim mehr gibt.

 

 

Kastration bei Katzen

 

Einen Hund kann man an der Leine führen oder durch einen Zaun daran hindern einfach unabhängig sein Leben zu leben. Deshalb wird es niemals so unkontrollierte Fortpflanzung bei ihnen geben (außer in südlichen Ländern) wie bei den Katzen. Ein freilaufender Hund veranlaßt gleich ein Eingreifen von Seiten der Polizei oder des Tierheimes. Eine herumstreunende Katze ist nichts besonderes, denn von der Katze geht keine sichtbare Gefahr aus. Doch die eigentliche Gefahr ist die unkontollierte Fortpflanzung der Katzen.

 

Gerade im Frühjahr und Herbst wenn die Katzen rollig werden und die Katzenmütter ihre Kleinen plötzlich zur gewohnten Futterstelle mitbringen, erinnern sich viele wieder an das Tierheim. Dann müssen die Tiere weg. Unser Katzenhaus ist dann wieder brechend voll mit kleinen fauchenden ,verschnupften Katzen. Die größeren werden kastriert und entweder in ihrer gewohnten Umgebung oder auf unserem Gelände freigelassen. Denn solche wilden Katzen die ihr ganzes Leben in Freiheit verbracht haben, würden hier bei uns krank werden da sie durch das Eingesperrtsein sehr großem Streß ausgesetzt und somit anfälliger für Krankheiten sind. Zur Zeit leben im Tierheim rund 70 Katzen, obwohl die offizielle Katzenwurfzeit noch gar nicht begonnen hat.

 

Deshalb appelieren wir an alle Tierfreunde, die sich mit dem Gedanken tragen ihr Leben mit einer schnurrenden Samtpfote zu bereichern, nicht zu zögern, sondern das Tierheim aufzusuchen. Es warten sehr viele liebe, verschmuste hübsche Stubentiger auf ein neues Zuhause.

 

 

Viele Menschen die in ihrem Schrebergarten Katzen finden oder füttern denken, dass es auf jeden Fall das Beste für das Tier ist, wenn es ins Tierheim kommmt. "Die Leute da werden sich schon kümmern, es geht den Katzen auf jeden Fall besser dort, vor allem wenn es draußen kalt wird."

 

Dies ist aber nicht immer richtig. Zum einen ist es für eine ehemals freilebende Katze, die in Freiheit geboren wurde und Menschen nur als Futterspender, Steineschmeißer, "Hau ab aus meinem Garten" schreiende Wesen sieht und sich auch von keinem wirklich freiwillig anfassen läßt, die Hölle, plötzlich auf engstem Raum zusammen mit anderen Katzen eingesperrt zu sein.

 

Zum anderen haben diese Katzen dann enormen Streß und sind somit sehr anfällig für Krankheiten. Hat man dann mehrere solcher wilden Katzen kann man darauf warten das sie sich gegenseitig anstecken.

 

Deshalb ist es für solche wilden Gartenkatzen oder andere freilebende Katzen das Beste, man kastriert sie und läßt sie dann in ihrer gewohnten Umgebung wieder frei.

 

 

Alle freilebenden Katzen einzufangen und ewig im Tierheim einzusperren ist keine Lösung. Nicht zahme Katzen haben sehr schlechte bis gar keine Chancen auf Vermittlung. Weil viele Menschen immer noch der Meinung sind, die anderen werden sich schon kümmern, Hauptsache ich bin die "Sache" los, passiert es jedes Jahr aufs Neue, dass unser Tierheim gerade im Herbst im Bereich Katzen aus allen Nähten platzt. Deshalb ist es sehr wichtig, dafür zu sorgen seine Katze kastrieren zu lassen.

 

 

Jeden Tag erhalten wir Anrufe das herrenlose kleine Katzen im Garten herumlaufen, von der Mutter keine Spur, ein Nachbar ist weggezogen und hat seine Katze zurückgelassen usw. Wenn wir mehr als überbelegt sind, verstehen die meisten der Anrufer nicht wenn wir dann sagen das wir die Tiere nicht aufnehmen können. "Aber dafür sind sie doch da, sie sind verpflichtet die Katzen aufzunehmen." Solche Worte müssen wir uns dann anhören. Einerseits stimmt es ja auch, wir müssen herrenlose Tiere aufnehmen, aber nur solange wie wir es tierschutzrechtlich vertreten können.

 

 

Eine kleine Katzen zu 10 anderen verschnupften, hustenden Katzen dazu zu setzen weil woanders kein Platz mehr ist bedeutet fast schon das Todesurteil für sie. Dadurch das es eben so viele sind, stecken sie sich immer gegenseitig wieder an, geht es einem besser, hat er eigentlich gar keine wirkliche Chance gesund zu werden da dann hier im Tierheim ein enormer Infektionsdruck herrscht. Wir haben verschiedene Katzenzimmer mit einzelnen Gruppen so um die 6-8 Katzen (was eigentlich schon zu viel ist), die bis zu ihrer Vermittlung theoretisch keinen Kontakt zu einer anderen Katzengruppe haben sollten. Aber wenn immer wieder neue Katzen kommen und man gar nicht mehr weiß wohin damit, dann ist es sehr schwer dies einzuhalten.

 

 

Unsere Tierarztrechnung ist jeden Monat sehr hoch, manche Katze wird über Wochen hinweg wegen einem Schnupfen behandelt der sich einfach nicht bessern will, wären nicht so viele Tiere zusammen würde die Genesung viel schneller gehen. Wir vermitteln deshalb auch viele Katzen über das Internet oder übers Telefon ohne das die Katzen ins Tierheim kommen.


Kastration
Eine Katze kann bis zu 3mal im Jahr rollig werden. 3mal im Jahr ca. 4-6 Welpen. Jeder kann sich ausrechnen, wieviel kleine , süße Kätzchen das sind. Dem reichen Katzensegen folgt dann aber das Elend der kleinen Geschöpfe. Wenn die Milch der
Mutter versiegt, schlägt der Katzenschnupfen oder noch schlimmer, die Katzenseuche zu. Die kleinen Tierchen sind der Krankheit schutzlos ausgeliefert, wenige überleben, die meisten sterben.

 

Daher muss jeder verantwortungsvolle Tierfreund dafür sorgen dass seine Freigängerkatze sich nicht unkontrolliert fortpflanzen kann. Aber auch reine Wohnungskatzen müssen kastriert werden, denn sie leiden sonst schlimm. Kater markieren ihr Revier-die Wohnung-mit Urin. Kätzinnen können dauerrollig werden, was Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane (Gebärmutter, Eierstöcke) nach sich ziehen kann. Vom seelischen Streß wollen wir hier gar nicht reden.

 

 

Bei der Katze wie beim Kater wird das operative Entfernen der Fortpflanzungsorgane Kastration genannt. Kater werden mit ca. 9-12 Monaten, Kätzinnen mit ca. 6-9 Monaten geschlechtsreif. Nach Einsetzen der Geschlechtsreife kann das Tier kastriert werden. Die Operation wird unter Vollnarkose vorgenommen. Bei der Kätzin werden die Eierstöcke und manchmal ein Teil der Gebärmutter und beim Kater die Hoden entfernt.


Der Vollständigkeit halber sei noch die Sterilisation erwähnt, bei der beim Kater die Samenleiter und bei der Kätzin die Eileiter durchtrennt werden. Der sterilisierte Kater wird weiter sein Revier markieren und auf die Pirsch gehen und die Kätzin wird weiter rollig werden. Daher wird die Sterilisation heute kaum noch durchgeführt.